Was begeistert Bewerber? Wie kannst du im Vorstellungsgespräch punkten?
Wir alle wissen es und können es schon nicht mehr hören: der Mangel an Mitarbeitern ist überall ein Problem, ganz unabhängig von Branche, Region oder Unternehmensgröße. Im Ergebnis ist nicht der hoffentlich zukünftige Beschäftigte der Bewerber, sondern das Unternehmen. Wir als Humanunternehmer müssen uns daher im Bewerbungsgespräch mit unseren Vorzügen präsentieren und uns von unserer Schokoladenseite zeigen – ob wir wollen oder nicht.
Genau das fällt einigen Unternehmen aber immer noch nicht leicht. Aber auch diese Firmen müssen akzeptieren, dass auch sie ihre Arbeitgeberattraktivität optimieren müssen, wenn sie auch zukünftig Beschäftigte gewinnen wollen.
Benefits sind in diesem Bereich ein ausgesprochen wichtiges Element. Viele Bewerber sind bestens darüber informiert, welche Konkurrenzfirmen ein Jobrad bereitstellen oder Unterstützungsleistungen im Bereich Altersvorsorge gewähren. Diese Vergütungsbausteine genießen oftmals deutlich mehr Aufmerksamkeit als der absolut gesehen doch deutlich höhere Lohn oder das Gehalt. Dies erscheint unlogisch, ist aber Realität.
Im Bereich der Benefits kann jedes Unternehmen zeigen, dass es kreativ ist. Hier kommt zum Ausdruck, was es uns „wert“ ist, unsere Beschäftigten zu begeistern, sie neugierig auf uns als Arbeitgeber zu machen. Gleichzeitig können wir hier auch unsere Philosophie in außerhalb unseres Betriebes liegenden Belangen zum Ausdruck bringen: Umweltorientiertes Denken, der Einsatz für soziale Projekte, Maßnahmen zur Förderung der Energiewende – all das sind Bereiche, die vielen Beschäftigten heute sehr wichtig sind. Benefits sind daher ein ausgesprochen wichtiges und wertvolles Kommunikationsinstrument, das wir nutzen müssen!
Werfen wir einmal einen Blick auf Benefits, die derzeit Beschäftigten wichtig sind, um dir Anregungen zu geben. Dies sind:
- Flexible und individuell gestaltete Arbeitszeiten, die Möglichkeit zum Homeoffice, flexible Arbeitsplatzmodelle wie Desksharing oder Coworking-Spaces
- Kostenlose Gesundheits- und Wellnessangebote, wie z.B. Fitnessstudio-Mitgliedschaften oder Yoga-Kurse
- Weiterbildungsmöglichkeiten und Unterstützung für berufliche Entwicklung, Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung, z.B. durch Coaching oder Mentoring
- Engagement im Bereich Umwelt z.B. durch Freistellung für Müllsammelprojekte o.ä.
- Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, Mitarbeiterbonussysteme, z.B. bei Erreichen bestimmter Unternehmensziele
- Betriebliche Altersvorsorge, betriebliche Krankenversicherungen
- Flexible Urlaubsregelungen und Sabbatical-Programme, familienfreundliche Maßnahmen wie Elternzeit-Ausdehnung und Unterstützung für Alleinerziehende, Möglichkeiten zur beruflichen Auszeit, z.B. für Reisen oder individuelle Projekte
- Mitarbeiter-Events und Teambuilding-Aktivitäten
- Technologische Ausstattung und Tools für eine effiziente Arbeitsweise, z.B. moderne IT-Ausstattung oder Online-Plattformen zur Kommunikation und Zusammenarbeit. Gesunde Arbeitsumgebung, z.B. durch ergonomische Büromöbel und Raumkonzepte zur Entspannung und Regeneration.
- Mitarbeiter-Rabatte und Vergünstigungen bei Partnerunternehmen, die auch ökologische Akzente setzen können.
- Betreuung und Unterstützung bei persönlichen Problemen durch ein Employee Assistance Program
- Gesunde Essens- und Snackoptionen im Büro
- Förderung von Diversity und Inklusion am Arbeitsplatz
Es gibt demnach genug Ideen, die du aber nicht alle direkt und alleine umsetzen musst und solltest. Wichtig ist im Rahmen der Umsetzung immer, die Beschäftigten nach ihren Interessen zu fragen. Ein offenes Ohr an der Belegschaft hat in diesem Bereich noch nie geschadet.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn du den Beschäftigten zeigst, dass du regelmäßig euer Benefitsprogramm erweiterst, aber auch nicht akzeptierte Benefits der Vergangenheit wieder aus dem Programm nimmst. So gelingt es dir, dass Thema Benefits stets im Bewusstsein der Beschäftigten zu halten.
Brennend interessiert mich, welche Erfahrungen du in diesem Bereich gemacht hast? Interessieren sich eure Beschäftigten für dieses Thema? Welche Benefits stehen im Fokus? Was ist besonders motivierend?
Wir alle freuen uns über deine Kommentare!
Eine Idee: Auch wenn es nicht für jeden Betrieb passt. Eine 4 Tage Woche (ohne den Kunden zu irritieren) kann zu einem großen Gewinn für die MA und den Betrieb führen.