Die Kraft der Klarheit in der Kommunikation
“Klarheit ist immer für mich, nicht gegen jemanden.” Dieser Satz ist nicht nur ein mantraartiger Leitspruch, den ich gerne in meinen Seminaren wiederhole, sondern vielmehr eine tiefgreifende Überzeugung, die sich in der Welt der Unternehmensführung und -kommunikation bewährt hat.
In meinem beruflichen Alltag begegne ich oft Unternehmern und Führungskräften, die an einen Punkt gelangen, an dem sie sich fragen: “Was tun, wenn alle Gespräche ins Leere führen und trotz aller Bemühungen keine Besserung bei den Mitarbeitern eintritt?” Die Antwort, die ich immer wieder betone, liegt in der Kraft der Klarheit.
Warum ist Klarheit so entscheidend?
Egal, an welchem Punkt wir uns in der Kommunikation befinden, Klarheit bildet das Rückgrat jeder erfolgreichen Interaktion. Es geht um die Klarheit über unsere eigenen Absichten, Positionen und Emotionen:
- Ziele der Kommunikation: Was möchte ich durch das Gespräch erreichen?
- Position zum Thema: Was ist meine Haltung zu diesem Thema?
- Emotionale Verfassung: Wie fühle ich mich in Bezug auf das Gespräch und das Thema?
- Kompromissbereitschaft: Bis wohin bin ich bereit, Kompromisse einzugehen, und ab wann nicht mehr?
Diese Aspekte erfordern innere Klarheit. Wenn diese Klarheit nach außen kommuniziert wird, geschieht dies nicht im Sinne von Gegenangriffen oder Verachtung, sondern immer im eigenen Interesse.
Mehr Sachlichkeit, weniger Konflikte
Die Auswirkungen dieser klaren Kommunikation sind unübersehbar. Nicht nur wird der Dialog sachlicher und zielführender, sondern auch die zwischenmenschliche Ebene bleibt geschützt. Ärger und Verachtung tragen selten dazu bei, Lösungen zu finden.
Wenn ein Mitarbeitergespräch an einen Punkt gelangt, an dem scheinbar keine Fortschritte mehr möglich sind, kann es hilfreich sein, genau das anzusprechen, was im Raum steht – die Tatsache an sich, dass es nicht weitergeht. Dies beinhaltet auch die Offenlegung des eigenen emotionalen Zustands – sei es Irritation, Ärger, Trauer oder schlichtweg Ratlosigkeit.
Oftmals ändert sich das Gespräch in diesem Moment deutlich. Und sollte dies immer noch nicht zu einer Lösung führen, ist erneut die Klarheit gefragt – die Klarheit darüber, ob ein weiterer gemeinsamer Weg auf dieser Art und Weise vorstellbar ist oder eben nicht.
In einer Welt, die oft von Unsicherheit geprägt ist, erweist sich Klarheit als der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation und nachhaltigen Lösungen. Denn, wie der eingangs zitierte Satz unterstreicht, ist Klarheit immer für uns, nicht gegen andere.
Und entgegen vieler Meinungen gilt: Auch über die Emotionen zu sprechen die einen aktuell in einem Gespräch bewegen oder die man beim Gegenüber wahrnehmen kann, sorgt für viel Klarheit im Gespräch. Denn nicht selten ist es so, dass etwas inhaltlich diskutiert wird, es jedoch eigentlich um eine emotionale Herausforderung geht.
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